Heizen und Kühlen über die Decke ist komfortabel, spart Energie und Kosten.

Eine Deckenheizung ist kosteneffizient und mindestens so komfortabel wie eine Fußbodenheizung. Außerdem sorgt sie im Sommer für behagliche Kühlung.

Dennoch gibt es oft noch Vorbehalte gegenüber der Deckenheizung als einziges verbautes Heizsystem: Befürchtet wird ein unkomfortabler Raum, ein warmer Kopf und kalte Füße. 

Dabei sieht das die Physik tatsächlich anders: Weil die Luft an der Decke unbewegt ist, beträgt der Anteil an komfortabler Strahlungswärme bei der Deckenheizung über 90% (bei der Fußbodenheizung im Vergleich 50-69%, Rest konvektiv). Aktivierte Decken stehen im Strahlungsaustausch mit allen anderen Oberflächen im Raum und werden nicht durch Möbel oder Teppiche verdeckt. Theoretisch ist die Deckenheizung also, moderate Vorlauftemperaturen vorausgesetzt, ebenso komfortabel und effizient wie eine Fußbodenheizung. Aber wie schaut es in der Praxis wirklich aus?

Erfahrungsbericht aus einer DG-Wohnung in Wien bestätigt diese theoretische Aussage.

Das Team von abaton hat sich dies in einem Versuch genauer angeschaut. In einer Dachgeschoßwohnung in Wien, die normalerweise über den Fußboden beheizt wird, wurde auf reine Heizung über die abaton Klimadecke umgestellt. Von 4 Bewohner:innen wusste nur einer Bescheid.

Das Experiment wurde in der neu errichteten Dachgeschosswohnung im 5. Wiener Gemeindebezirk durchgeführt. Die lichte Raumhöhe beträgt dort ca. 2.6 m. Die thermische Gebäudehülle ist nach den gängigen Normen ausgeführt (HWB < 35 kWh/m2.a).

Die Messung wurde in einem Zeitraum von vier Tagen im Jänner durchgeführt. Am ersten Tag (Messung 1, Referenzmessung) wurde die Wohnung 75% über die Fußbodenheizung und 25% über die abaton-Klimadecke geheizt. Die Außentemperatur lag in einem Bereich von 0-1°C. An Tag zwei wurde die Fußbodenheizung deaktiviert und 3 Tage nur über die Decke geheizt. Am Tag der Messung (Tag 4) stieg die Außentemperatur leicht an und betrug 4-5°C.

Die Temperatur des Fußbodens ist bei einer Deckenheizung genau so warm wie bei einer Fußbodenheizung.

Die Oberflächentemperaturen des Fußbodens blieben nach Umstellung auf die Deckenheizung quasi unverändert.

Konkret in Messdaten ausgedrückt heisst das:

  • Die Oberflächentemperatur des Fußbodens änderte sich durch Umstellung auf Deckenheizung von 23,2 °C (Referenz, Tag 1) auf 22,0 - 22,9 °C.
  • Die Rauminnentemperatur blieb konstant.
  • Direkt an der Terrassen-Schiebetür blieb die Oberflächentemperatur des Fußbodens trotz Undichtigkeiten bei min. 21,3 °C.
  • Die System-Vorlauftemperatur wurde beim Wegfall der FBH von 25 °C auf 27,5 °C angehoben. Eine Vorlauftemperatur von 27,5 °C kann mit energieeffizienten Systemen wie einer Luft/Wasser-WP sehr effizient bereitgestellt werden.
  • Oberflächentemperatur der Deckenheizung ist unter 25 °C.
  • Thermographie Aufnahmen am Ende des Artikels.

Belegungsgrad der Klimadecke nur 53,5 %.

Das alles bei einer Belegung der Klimadecke von nur 53,5 % der verfügbaren Fläche, während die Belegung der Fußbodenheizung fast 100 % beträgt.

Die Belegung der Fußbodenheizung in der Wohnung beträgt 98 m², das entspricht ca. 100% der verfügbaren Fläche. Die Kapazität an abaton-Klimadecke ist nur zu knapp der Hälfte mit 53,5% aktivierter Deckenfläche ausgeschöpft. Aufgrund von großzügigen Dachfenstern konnten nicht mehr Flächen belegt werden.

Dennoch, trotz der relativ gering belegten Fläche, kann die gesamte Dachgeschosswohnung ohne Komfortverlust beheizt werden. Als Sidenote, würde die Belegung der Klimadecke weiter ausgeschöpft werden, so könnte ebenfalls mit 25°C Vorlauf geheizt werden

Die Nutzer:innen merkten keinen Unterschied zwischen Fußbodenheizung und Deckenheizung.

Die Bewohner:innen merkten die Umstellung nicht.

Die Bewohner:innen gaben im Nachgang an, keinen Unterschied bemerkt zu haben. Und das obwohl Sie nicht informiert wurden. So wurde berichtet, dass der Aufenthalt mit Socken auf allen Oberflächen genau wie beim Betrieb der Fußbodenheizung möglich und angenehm war. Nur auf einem Randstreifen mit Sichtestrich-Belag (Rest der Wohnung hat Parkettboden) war bei anschließender Begehung der Aufenthalt mit Socken auf Dauer zu kühl. 

Eine Klimadecke als einziges Heiz- und Kühlsystem ist die sinnvollste Lösung.

Conclusio: In gut gedämmten Gebäuden ist eine Klimadecke als einziges Heiz- und Kühlsystem die sinnvollste Lösung.

Aufgrund steigender Außentemperaturen im Sommer wird das Thema Kühlen in mitteleuropäischen Breiten immer relevanter. In jeder Sanierung und in jedem Neubau sollte dies mitgedacht werden. Beim weit verbreiteten System Fußbodenheizung kann zwar im Sommer minimal Temperiert werden, eine Komfortkühlung ist in den meisten Fällen aber nicht möglich. 

Über Klimadecken kann so komfortabel und effizient wie mit keinem anderen System gekühlt werden. Und in modernen Gebäudehüllen gibt es auch im Heizfall keinen Unterschied zur Fußbodenheizung. 

Wir finden: Damit ist die Klimadecke als einziges Heiz- und Kühlsystem die technisch und wirtschaftlich sinnvollste und eine zukunftssichere Lösung.

Dies gilt übrigens auch für die Umrüstung von Gas/Öl auf Wärmepumpen in bestehenden ungedämmten Häusern. Mehr dazu in unserem Erfahrungsbericht, bald hier, dem abaton blog.